Ehre & Liebig
KölnPionierarbeit mit Signalwirkung
Die Liebigstraße in Neu-Ehrenfeld ist die zentrale Verkehrsachse zum benachbarten Kölner Stadtteil Nippes. Der Standort ist bislang geprägt von großflächigen, zum Teil in die Jahre gekommenen gewerblichen Strukturen. Die Potenziale, dort durch eine neue städtebauliche Qualität ein lebenswertes Viertel mit einem verbindenden Charakter zu entwickeln, wurden lange nicht erkannt. Das ändert sich jetzt. Denn mit der Quartiersentwicklung „Ehre & Liebig“ entsteht bis 2025 ein neues urban-durchmischtes Quartier, das durch seinen besonderen Charakter die Kraft hat, diesem Standort einen wichtigen Impuls zu geben: Architektur und die Nutzungsdurchmischung sind darauf ausgelegt, Menschen zusammenzubringen und das soziale Gefüge an der Schnittstelle von Neu-Ehrenfeld und Nippes zu stärken. Es ist eine Pionierarbeit, die sich gleich zweifach lohnt: Für die Stadt, weil von „Ehre & Liebig“ eine positive Signalwirkung für die Weiterentwicklung „der Stadt in der Stadt“ ausgehen kann. Und für die Umwelt, weil dort gebaut wird, wo schon einmal gebaut worden ist.
Das Projekt in Zahlen
Das städtebauliche Leitmotiv: Vielfalt.
Erklärtes Ziel des städtebaulichen Entwurfs ist es, ein durchmischtes, vielfältiges und lebendiges Quartier zu schaffen. Der Anspruch: „Ehre & Liebig“ soll ein Ort sein, an dem sich Menschen zu Hause fühlen können. Eine urbane Durchmischung wird erreicht, in dem verschiedene Wohnungs- und Gebäudetypologien geschickt miteinander kombiniert werden. Das Angebot reicht deshalb vom Einzimmer-Apartment über die Fünfzimmerwohnung und barrierefreien Gemeinschaftswohnungen bis hin zu großzügigen Stadthäusern. Etwa 50 Prozent der Wohnungen werden vermietet. Sowohl im freifinanzierten als auch geförderten Segment. Das ist sozial nachhaltig, weil Vielfalt die Stabilität eines urbanen Quartiers langfristig sicherstellt. Gewerbeeinheiten und eine Kita ergänzen das Wohnungsangebot.
Besonders: Die tetrisartige Struktur.
Zur Straßenseite knüpft die für Köln typische Blockrandbebauung an die bestehenden Strukturen im Umfeld an. Zur Innenseite des Quartiers hingegen überrascht ein Teil des Gebäudes mit einer großzügigen und offenen Laubengangarchitektur. Sie sorgt für ein abwechslungsreiches Fassadenbild und bietet den künftigen Bewohnern gleichzeitig einen attraktiven Raum für Begegnungen. Im Inneren des Quartiers zudem variieren Materialien und Bauvolumen. Die unterschiedlich hohen und versetzt angeordneten Stadthäuser und Wohnungen bilden eine tertisartige Struktur, wodurch ein spannendes Gesamtbild mit Blickwinkeln entsteht, die neugierig machen. Gleichzeitig behält jede Wohnpartei ihre Privatsphäre. Kleine Gassen und offene Nachbarschaftsplätze sowie Kinderspielflächen bringen in den Außenraum des Quartiers eine spannende Abwechslung.
Nachhaltige Freiflächengestaltung
„Heterogenität und Diversität“ kennzeichnen das Begrünungs- und Freiflächenkonzept von „Ehre & Liebig“. Alle Dächer, der tetrisartigen Bebauung werden als qualitativ hochwertige Dachlandschaften gestaltet: Zur Stärkung der Biodiversität im urbanen Raum werden über 50 verschiedene Stauden, Sträucher und Gräser gepflanzt, die als Nahrungsquelle für Insekten und Vögel dienen. Daneben sind unter anderem Sand- und Steinlinsen, Biotope und Nisthilfen vorgesehen. Auch Totholz als Unterschlupf für Insekten wird sich auf den Dächern wiederfinden. Die üppig bepflanzen Dächer bieten vor allem den Bewohnern der höher gelegenen Miet- und Eigentumswohnungen Blick auf eine grüne und bunte Landschaft vom Frühjahr bis in den späten Herbst. Durch die hohe Qualität der Gemeinschafts- und Dachflächen entsteht für die Bewohner der Eindruck, dass sich das eigene Zuhause ins Grüne erweitert. Zeitgemäße Mobilitätsangebote unterstützen den Nachhaltigkeitsansatz der Quartiersplanung.