Neue Wohnquartiere – eine Chance für gesündere Wohn- und Lebensräume
BPD hat in einer Studie untersucht, welchen Beitrag neue Wohnquartiere zur Schaffung gesünderer Stadträume leisten können. Gemeinsam mit der Universität Wuppertal und dem Institut für Raumforschung und Immobilienwirtschaft (IRI) zeigen wir auf, welchen Einfluss stadtplanerische Entscheidungen auf unsere Gesundheit haben, mit welchen gesundheitlichen Herausforderungen die Stadtbevölkerung konfrontiert ist und was getan werden kann, um das Leben in unseren Städten ein Stück weit gesünder und damit auch lebenswerter zu machen.
„Die Studie soll dazu beitragen, das Thema Gesundheit verstärkt in den Fokus der Stadt- und Immobilienentwicklung zu rücken und Diskussionen anstoßen, die zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden in unseren Städten anregen.“
Städte im Spanungsfeld zwischen Wohnraumversorung und Gesundheitsförderung
Als Projekt- und Gebietsentwickler haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, mit unserer Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur Schaffung lebenswerter und zukunftsfähiger Räume zu leisten.
Viele Städte stehen heute vor der Aufgabe, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Mit der Verdichtung geraten die ohnehin knappen Grün- und Freiflächen unter Druck. Dabei werden gesundheitsförderliche Raumstrukturen mit Blick auf demografische, soziale und klimatische Veränderungen immer wichtiger. Stadt- und Immobilienentwicklung stellt dies vor die Herausforderung, nachhaltige Lösungen zu finden, die eine ausreichende Versorgung mit Wohnraum gewährleisten und gleichzeitig zu gesunden Wohn- und Lebensverhältnissen in unseren Städten beitragen. Mit der vorliegenden Studie nehmen wir uns dieser Fragestellung an.
Die Studie greift neben einem breiten Fundus wissenschaftlicher Untersuchungen auch auf eine eigens durchgeführte Sonderauswertung des Sozioökonomischen Panels (SOEP) zurück, deren Ergebnisse mit Expertinnen und Experten aus dem Bereichen Stadtplanung und Gesundheit umfassend diskutiert wurden. Um Akteuren der Stadt- und Immobilienentwicklung Orientierung zu geben, wurden aus den Studienergebnissen eine Reihe von Handlungsempfehlungen abgeleitet, welche als Leitlinien für eine gesundheitsorientierte Entwicklung neuer Wohnquartiere dienen sollen.
©Entwurf: Teleinternetcafe und HWK/ Visualisierung Jonas Bloch
Was erhöht die Resilienz?
Die Entwicklung neuer Wohnquartiere bietet eine besondere Chance, gesündere Wohn- und Lebensverhältnisse in unseren Städten zu schaffen. Indem gesundheitsbezogene Interventionen von Anfang an ganzheitlich geplant und umgesetzt werden, können Räume entstehen, die …
- ein erholsames und anregendes Umfeld bieten,
- zur Entstehung von Gemeinschaften beitragen,
- einen aktiven Lebensstil fördern und
- die Versorgung mit medizinischen Dienstleistungen und gesunden Lebensmitteln sicherstellen.
Neue Wohnquartiere können hierdurch nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Linderung der Wohnungsknappheit leisten. Sie tragen gleichzeitig zur Verbesserung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen bei und erhöhen die Lebensqualität in unseren Städten.
Bausteine eines gesundheitsorientierten Wohnquartiers
Schritte zu einem gesundheitsorientierten Entwicklungskonzept
Handlungsempfehlungen
Um die gesundheitlichen Potenziale neuer Wohnquartiersentwicklungen zu heben, braucht es Akteure in Stadt- und Immobilienentwicklung, die es sich zur Aufgabe machen, einen positiven Beitrag zur Schaffung gesünderer Wohn- und Lebensräume zu leisten. Aus den Ergebnissen der Studie haben wir eine Reihe von Handlungsempfehlungen abgeleitet, die als Leitlinien für eine gesundheitsorientierte Entwicklungspraxis dienen:
Unser Fazit
Gesundheitsorientiertes Entwickeln erfordert ein Umdenken in Planung und Konzeption. Die Schaffung gesünderer Stadträume ist eine gemeinsame Aufgabe unterschiedlicher Akteure und Fachdisziplinen. Erst wenn gesundheitsbezogene Entwicklungsziele von Anfang an mitgedacht und unter Beteiligung der relevanten Interessensgruppen konsequent umgesetzt werden, lassen sich die baulichen, funktionalen und sozialen Voraussetzungen schaffen, die der Bevölkerung ein gesundes und damit auch lebenswertes Wohnerlebnis ermöglichen. Quartiersentwickler können hierbei eine zentrale Funktion einnehmen, indem sie alle Beteiligten zusammenbringen und gemeinsam Lösungen entwickeln.
„Das erforderliche Wissen ist da und die notwendigen Instrumente ebenfalls. Es liegt daher in den Händen aller, die an der Planung und Entwicklung unserer Städte beteiligt sind, dieses aktiv einzusetzen und einen gemeinsamen Beitrag zur Schaffung gesünderer und lebenswerter Stadträume zu leisten.“