Gebietsentwicklung: Wohnen bezahlbar machen, die Natur erhalten
Weil wir es brauchen
Grün und Blau in den Städten sind unverzichtbar. Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen, dass Menschen sowohl physisch als auch psychisch gesünder sind, wenn sie von Natur umgeben sind.
Als der Gesundheitsrat 2014 zum ersten Mal Empfehlungen über diesen Zusammenhang veröffentlichte, waren weltweit nur eine Handvoll Studien zu diesem Thema bekannt. Heute sind es Hunderte. Der Beweis ist überwältigend, und zwar bis auf die physiologische Ebene: Blutdruck und Herzschlag sinken und Stresshormone nehmen ab, wenn Menschen von Natur umgeben sind. Schon der Ausblick auf Natur reicht aus, um dies zu erreichen. Dabei braucht die Natur nicht unbedingt grün zu sein. Auch Wasser, Sand und kahle Bäume sind effektiv. Soweit bekannt, wird die Wirkung beim Anblick von Natur nicht von der Farbe, sondern von den willkürlichen und sich wiederholenden Formen erzeugt, die überall in der Natur gegenwärtig sind. ... Viel Natur um uns herum macht uns nämlich alle gesünder.
Städter, die Aussicht auf Bäume und Pflanzen haben, sind gesünder und weniger gestresst.
Die quantitative Aufgabe ist eine qualitative Chance
Doppelinterview mit den beiden Landschaftsarchitekten Eric Luiten und Till Rehwaldt. Es scheint ein Ding der Unmöglichkeit: mehr Wohnungen, mehr Mobilität, mehr Wasserauffangbecken, mehr umweltfreundliche Energieerzeugung und trotzdem die Landschaft in standhalten. Eric Luiten und Till Rehwaldt sehen durchaus Möglichkeiten, solange ein paar Rahmenbedingungen erfüllt werden.
Für die vor uns liegenden Aufgaben brauchen wir einschneidende Lösungen.
Button up: engagiert und findig
Es ist längst nicht mehr nur ein Hype. Engagierte Bewohner und Unternehmer ergreifen zunehmend selbst die Initiative. Sie bauen nachhaltige und flexible Wohnungen, richten intelligente Carsharing-Netzwerke ein und entwickeln integrative Wohngemeinschaften. Mit Unterstützung des Staates und privater Partner können diese Bottom-up-Initiativen einen wichtigen Beitrag zur Attraktivität einer Stadt leisten.
- Von Gemüsegärten über Glasfasernetze bis hin zu nachhaltigen Wohngebieten: Die Bandbreite der Bottom-up-Projekte ist sehr groß.
- Engagierte Bewohner und Unternehmer bieten ihren Nachbarn andersartige bzw. bessere oder günstigere Waren und Dienstleistungen an.
- Nicht jede Initiative und jedes Projekt wird automatisch zur Erfolgsgeschichte.
- Für Kommunen und private Partner kann es interessant sein, Nachbarschaftsinitiativen zu unterstützen.
- Wissensaustauschprogramme, Ideenwettbewerbe und Startförderungen sind bewährte Instrumente, um Bottom-up-Initiativen unter die Arme zu greifen.
Für Kommunen und private Akteure, kann es interessant sein, Initiativen von unten zu unterstützen.
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