Nachhaltigkeit > Die Zukunft des Wohnens
Was bedeutet Nachhaltigkeit für die Immobilienwirtschaft?
Eine Menge: Rund 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs entfallen auf Immobilien. Der Gebäudesektor ist für rund 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Für das Jahr 2050 hat die deutsche Bundesregierung das Ziel eines nahezu klimaneutralen Immobilienbestands ausgegeben. Eine Herkulesaufgabe – schon jetzt ist klar, dass das Zwischenziel, die Treibhausgasemission bis zum Jahr 2020 auf 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken, nicht erreicht wird. Ein möglichst geringer Energiebedarf, eine gute CO2-Bilanz und bestmögliche Flächennutzung sollten bei allen Neubauprojekten selbstverständlich sein. Nachhaltige Immobilien sind klimaneutral. Sie bestehen aus ökologisch hochwertigen Materialien, besitzen zukunftsweisende Energiekonzepte sowie effiziente Gebäudetechniken. Sie beachten die Belange ihrer Nutzer und halten Menschen langfristig gesund. Und auch für Investoren werden „grüne“ Immobilien immer interessanter.
Nachhaltigkeit ist die Konzeption einer dauerhaften zukunftsfähigen Entwicklung der ökonomischen, ökologischen und sozialen Dimension menschlicher Existenz.
Immobilie ≠ Nachhaltig?
Kreislaufökonomie: Der Schlüssel einer nachhaltigen Immobilienwirtschaft
Die Immobilienwirtschaft ist eine ressourcenintensive Industrie. Die Produktion und das Recycling von Baustoffen finden beispielsweise in der aktuellen Diskussion über Nachhaltigkeit kaum Beachtung.
BPD setzt bereits heute Zeichen für mehr Nachhaltigkeit. Mit Pilotprojekten wie Aktiv-Plus-Häusern, die mehr regenerativen Strom erzeugen als verbrauchen, oder umfangreich begrünten Stadtquartieren mit einem hohen Anteil an recycelten Baustoffen, zeigen wir, wie die nachhaltige Zukunft der Immobilienwirtschaft aussehen kann.
Die Rolle der Politik für eine Nachhaltige Immobilienwirtschaft
Es ist nicht zu übersehen: Den Grundpfeilern der sozialen Marktwirtschaft wird eine weitere Säule, die Ökologie, hinzugefügt. In fast allen Branchen unserer Industriegesellschaft ist das Gebot der Nachhaltigkeit und der Ressourcenverantwortung angekommen. Unsere Wirtschaftsleistung darf nicht zulasten von Umwelt und Mensch und damit zulasten der Zukunftsfähigkeit unseres Planeten und unserer Kinder gehen. Auch wenn es sich dabei um globale Herausforderungen handelt und die Lösung der CO2-Problematik nicht mit nationalen Alleingängen herbeizuführen ist, so kommt einer starken Industrienation wie Deutschland eine besondere Verantwortung zu.
Campinaterrein – das Quartier von morgen
Campinaterrein im niederländischen Eindhoven ist ein besonderer Ort. Das ehemalige Industrieareal am Eindhoven Kanal beherbergt eine Vielzahl von monumentalen Gebäuden.
Darunter befinden sich zum Beispiel die riesige alte Milchfabrik, die angrenzende Eisfabrik und der markante Schornstein. Das historische Ensemble bildete einst den Kern eines modernen Industriegebietes und wird bald als nachhaltiges Herzstück eines neuen Stadtteils wiedergeboren. BPD realisiert auf dem rund 3,5 Hektar großen Areal bis 2027 ein Wohnquartier. 500 bis 700 Wohnungen mit unterschiedlichen Nutzungsarten von Apartments über Mehrfamilienhäuser bis hin zu Hotels sind vorgesehen.
Nachhaltiges Gesamtkonzept
Das Besondere beim Campinaterrein ist jedoch nicht nur das Quartier an sich, sondern vor allem das nachhaltige Gesamtkonzept, nach dem es errichtet wird. Im Rahmen eines „urbanen Bergbaus“ sollen möglichst viele Elemente der alten Industriebebauung wiederverwendet werden. Das betrifft die Umnutzung des alten Gebäudebestands wie auch die Quartiersinfrastruktur und Gestaltung. Diese Vorgehensweise soll den ökologischen Fußabdruck des Projektes deutlich reduzieren und Campinaterrein zu einem Leuchtturmprojekt für die Umnutzung innerstädtischer Areale machen. Die Wiederverwendung bereits verarbeiteter Baustoffe spart im Vergleich zur Produktion neuer Bauteile viele Ressourcen und ist damit sehr umweltschonend.
4 Mio. Bienen – es summt und brummt in Hannover
Auch die kleinen Dinge machen einen Unterschied. Und manchmal sogar einen ziemlich geräuschvollen – so wie auf unserem Grundstück in der Röpkestraße in Hannover. Dort waren von Anfang Juni bis Ende August vier Millionen Honigbienen übergangsweise zu Hause. Im kommenden Jahr soll auf dem Areal ein Serviced-Apartment-Haus mit 200 modernen Apartments, einem Restaurant und 84 Pkw-Stellplätzen entstehen. Noch ist von dem später einmal elegant anmutenden Objekt nicht viel zu sehen. Wer in den vergangenen Monaten an dem knapp 7.000 Quadratmeter großen Grundstück vorbeikam, konnte es stattdessen mitunter kräftig brummen und summen hören.
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